Studienergebnisse zur FiLaC®-Behandlung von 175 Analfistel-Patienten über einen Zeitraum von 10 Jahren
Klinische Ergebnisse der FiLaC®-Behandlung von 175 Analfistel-Patienten in den 10 Jahren von 2009 bis 2019 hat eine Studie von P. Giamundo und M. De Angelis evaluiert. Laut Studie ist das schonende und den Schließmuskel erhaltende FiLaC®-Verfahren als wirksame Behandlung komplexer Analfisteln zu empfehlen.
Die Studie basiert auf 175 Patienten. Untersucht wurden die Heilungsquote, mögliche Ursachen für ein Ausbleiben der Heilung und die Häufigkeit eines erneuten Auftretens der Erkrankung. Bei 86,6% der Patienten verlief die Fistel durch den gesamten Schließmuskel (transsphinktär), bei 10,3% zwischen den Schließmuskeln (intersphinktär) und bei 2,9% verlief der Fistelgang teilweise oberhalb des Schließmuskels/Beckenbodens (suprasphinktär).
Von sämtlichen Patienten erhielten 81,8% vor der FiLaC®-Behandlung eine Fadendrainage. Die Heilungsquote nach der ersten Behandlung lag bei 66,8%, entsprechend 117 von 175 Patienten. Bei 21,7% der Patienten blieb die Heilung aus, und bei 11,4% trat die Erkrankung erneut auf. Bei Patienten mit Fadendrainage war die Heilungsquote höher (70,4%) als bei Patienten ohne Fadendrainage (51,5%). 48 Patienten wurden 15 Monate nach der Laserbehandlung erneut operiert. Von diesen wurden 26 Patienten erneut mit FiLaC® behandelt, davon 12 Patienten mit erfolgreicher Heilung. Für die erste und zweite Behandlung zusammen ergibt sich damit eine Heilungsquote von 73,7 %.
Laut Studie handelt es sich bei FiLaC® um ein wirksames Verfahren zur Behandlung komplexer Analfisteln dessen Anwendung zu empfehlen ist.
Giamundo, P.; De Angelis, M.: Treatment of anal fistula with FiLaC®: results of a 10-year experience with 175 patients; Techniques in Coloproctology; Volume 25, pages 941–948, (2021); https://link.springer.com/article/10.1007/s10151-021-02461-4
Kurz
Klinische Ergebnisse der FiLaC®-Behandlung von 175 Analfistel-Patienten in den 10 Jahren von 2009 bis 2019 wurden in einer Studie von P. Giamundo und M. De Angelis evaluiert. Laut Studie ist das schonende und den Schließmuskel erhaltende FiLaC®-Verfahren als wirksame Behandlung komplexer Analfisteln zu empfehlen.
Die Heilungsquote nach der ersten Behandlung lag bei 66,8%, entsprechend 117 von 175 Patienten. Bei Patienten mit Fadendrainage war die Heilungsquote höher (70,4%) als bei Patienten ohne Fadendrainage (51,5%). Von 48 erneut operierten Patienten erhielten 26 eine zweite FiLaC®-Behandlung, davon 12 mit erfolgreicher Heilung. Für die erste und zweite Behandlung zusammen ergibt sich damit eine Heilungsquote von 73,7%.
Laut Studie sind Wirksamkeit und Eignung von FiLaC® bei der Behandlung komplexer Analfisteln damit belegt.
Glossar
Fistula-tract Laser Closure (FiLaC®): FiLaC® ist eine minimal-invasive Lasertherapie für Analfisteln, bei der eine flexible Lasersonde in den Fistelgang eingeführt und das entzündete Gewebe nahezu schmerzfrei zerstört wird. FiLaC® ermöglicht schnelle Heilung ohne Beeinträchtigung des Schließmuskels.
Analfistel (komplexe): Eine Analfistel ist ein oft durch einen Abszess entstehender entzündeter Gang zwischen dem Darminneren und der Haut um den After. Komplexe Analfisteln verlaufen tief im Gewebe, haben mehrere Öffnungen oder sind mit anderen Darmerkrankungen verbunden.
Schließmuskel (Sphinkter): Ein Schließmuskel ist ein ringförmiger Muskel, der Körperöffnungen verschließen und öffnen kann. Die Schließmuskeln am Anus sind der äußere und innere Afterschließmuskel.
Verlauf der Fistel (transsphinktär, intersphinktär, suprasphinktär): Der Verlauf einer Analfistel ist der Weg des Fistelgangs durch das Gewebe. Transsphinktäre Fisteln durchqueren beide Schließmuskeln, intersphinktäre Fisteln verlaufen zwischen ihnen und suprasphinktäre Fisteln oberhalb der Schließmuskeln.
Fadendrainage: Eine Fadendrainage ist ein Verfahren, bei dem ein Faden durch den Fistelgang gelegt wird, um den Abfluss von Eiter zu ermöglichen. Dadurch wird die Fistel entlastet, akute Entzündungen können abklingen, und es wird eine Vorbereitung für weitere Behandlungen geschaffen.